Wettkampf Routenbau – Lehrgang

Anfang Dezember 2022 fand über den Bergsportfachverband Bayern der Lehrgang Wettkampf Routenbau im Landesleistungszentrum Augsburg statt. Mit Lars Bell als Referent war der Lehrgang hoch dotiert. Wann hat man schon mal die Möglichkeit beim Chefroutenbauer National Lead und Bouldern zu lernen? Und das nach dem Lehrgang zum „Bewegungen schrauben“ mit Nationalroutenbauer Christoph Gabrysch. Der Input dieses Jahr war ziemlich wertvoll.

Um was gehts beim Lehrgang: Wir haben über die Lehrgangstage simuliert einen Boulderwettkampf geschraubt. Die Zielgruppe war festgelegt und definiert als KidsCup – Jugend C – Boulder – weiblich und männlich. Ganz schön kompliziert sich in die möglichen Bewegungen einzudenken. Damit diese für einen kleineren Körper möglich sind (und anders als im kommerziellen Routenbau gleichzeitig wettkampfgeeignet sein sollen). Griffe und Tritte Zentimeter um Zentimeter anzupassen. Nur um dann wieder zu korrigieren, damit die Bewegung funktioniert. Diese zu testen und zu verstehen, dass mein Körper einfach zu groß dafür ist. Große Erkenntnis des Tages: Es braucht Erfahrung um die Bewegungen zu skalieren. Gut, dass ich schon ein paar Jahre als Routenbauer arbeite.

Ziel des Lehrgangs

Ziel war am Ende ein Finale aus insgesamt zweimal vier Bouldern zu schrauben. Dieses wurde dann am zweiten Tag um insgesamt zwölf Qualifikationsboulder erweitert. Absoluter Vorteil, der Boulderraum im LLZ Augsburg war komplett leer geschraubt und nur für uns reserviert. Ergänzt wurde das Ganze durch die freie Auswahl aus einem prall gefüllten Griffe- und Volumenlager. Also mit allem, was das Schrauberherz so begehrt. So konnten wir uns austoben und in diversen Wandneigungen verschieden Styles ausprobieren und den Unterschied zum kommerziellen Routenbau herausarbeiten.

Dank Lars Bell gab es kurze und sinnvolle Theorieeinheiten, die dann direkt in die Praxis umgesetzt werden konnten. Die Simulation eines realen Wettkampfs umzusetzen und auch hier im Schrauberteam mit Captain und Vorplanung zu arbeiten. Unter Zeitdruck zu funktionieren und zu testen, um dann selbst noch am Seil zu klettern und hier wiederum den Kaputtheitsgrad für den nächsten Tag zu steigern. Das war ein ziemlich ausgeklügeltes Kurskonzept, das sehr gute Einblicke in die Realität eines Wettkampf-Routenbaus gibt.

Bayernkader testet zum Aufwärmen

Absolutes Highlight beim Lehrgang Wettkampf Routenbau war dann wohl, dass der Bayernkader die Qualifikationsboulder und einen Teil der Finalboulder im Training getestet hat. War zwar nicht die Jugend C aber Jugend A + B waren ebenfalls gut zu beobachten. Fazit: Ein paar Boulder waren eindeutig zu schwer für Jugend C. Der Kader hatte aber sichtlich Spaß am Tüfteln und als Lehrgangsteilnehmer gab es direktes und hartes Feedback.