In den Weihnachtsferien und über die Weihnachtsfeiertage war sogar eine kleine Bergtour möglich. Die Tour aufs Burgberger Hörnle durch Laawinenfelder, tiefen Schnee und einsame Wege bis zum Gipfel, der an diesem Tag nur uns gehört hat sich sehr gelohnt und war das Gestapfe wohl wert. Wie genau es aussah und die wichtigsten Details inkl. Video gibt es hier. Warm wars allemal und viel zu viel Zeug hatten wir beim sonnigen Aufstieg auch dabei…
Von Anfang an also:
Planung gibt’s diesmal keine und mit einem schnell gepackten Rucksack und halb geladenen Akkus am Handy und der Mavic Pro geht es ins Auto und damit (weil wir Faulis sind) zum Parkplatz an der Alpe Weiherle. Von dort dem gut ausgeschilderten Weg folgend in den Wald und dann immer den Fußspuren nach, denn irgendwer hat dankenswerter Weise einen Tag vorher bereits gespurt. Eine Abzweigung führt uns über eine bereits abgegangene Lawine unterhalb der Felsen auf der Südseite des Hörnlezustiegs und ab dann wird der Schnee auch tiefer. Teilweise hüfttief gehts rein ins weiße Kalt. Das Kaiserwetter mit blaustem Himmel und warmer Sonne bringt uns beide schnell zum Schwitzen und die Klamotten gegen die Kälte weichen. Im T-Shirt gehts weiter nach oben. Die letzten Höhenmeter ist der Schnee bereits wieder gut abgetaut und am Gipfel geht das Weiß nur noch bis zum Knöchel. Der Weg bis hier war ohne Probleme bewältigbar, auch, wenn es ein wenig Verstand (oder Wegkenntnis) braucht um aus den ganzen Spuren lesen zu können. Für Anfänger allerdings aus meiner Sicht nicht zu empfehlen, da Trittsicherheit zwingend nötig!
Am Gipfel lassen wir uns dann alle Zeit der Welt, denn wir sind weit und breit scheinbar im ganzen Oberallgäu allein, keine anderen Gipfelerklimmer und auch sonst niemand in Sicht. Die Mavic sorgt für ein paar Videoaufnahmen vom einsamen Gipfelbesuch und der absolut atemberaubenden Sicht bis weit in die Allgäuer Alpen.
Der Abstieg gestaltet sich dann nochmal etwas herausfordernd, denn wir steigen über den zwar versicherten Nordgrat ab, welcher allerdings wieder nicht nur Trittsicherheit sondern auch ein wenig Geländekenntnis fordert. Alles weitere geht wunderbar einfach, wenn es geht erstens bergab, zweitens auf Schnee mit viel Spaß die meiste Zeit rutschend ins Tal und zum Auto. Auf dem Abstieg kommen uns dann doch noch ein paar Menschen entgegen, die aber wohl eher alle Richtung Grünten und Jägerdenkmal unterwegs sind.
Alles in allem eine gelungene Winterbesteigung des Burgberger Hörnle.
Es sei bemerkt, dass die Schneeverhältnisse für den Abstieg über den kurzen versicherten Steig angemessen waren, bei mehr Schnee, kann es sein, dass dieser nicht begehbar ist bzw. die Seilsicherung nicht genutzt werden kann. Dies erhöht die Schwierigkeit auf diesem Stück enorm.